Verletzlichkeit und Vertrauen: Warum Schwäche in der Führung Stärke zeigen kann

Die Vorstellung von Verletzlichkeit in der Führung kann für viele kontraintuitiv klingen. Sollte eine Führungskraft nicht stark, entschlossen und unerschütterlich sein? Doch in den letzten Jahren hat die Forschung gezeigt, dass das Zeigen von Verletzlichkeit – also das Zulassen und Teilen von Unsicherheiten, Fehlern und Emotionen – eine Quelle von Vertrauen und Verbindung in Teams und Organisationen sein kann.

Was bedeutet Verletzlichkeit in der Führung?

Verletzlichkeit in der Führung bedeutet, die eigene Menschlichkeit anzuerkennen und zu teilen. Es geht nicht darum, Schwäche zu zeigen, sondern darum, authentisch und transparent zu sein. Es geht darum, die eigene Unvollkommenheit zu akzeptieren und das Risiko einzugehen, sich anderen zu öffnen.

Zahlen auf den Tisch

Wir sind absolute Fans von Brené Brown, ihrer Forschung und Beratungsarbeit. Eine ihrer Studien aus dem Jahr 2019 fand heraus, dass Führungskräfte, die Verletzlichkeit zeigen, von ihren Teams als vertrauenswürdiger und glaubwürdiger wahrgenommen werden. Beeindruckende 78% der Befragten gaben an, dass sie eher einem Vorgesetzten folgen würden, der seine Verletzlichkeit zeigt, im Gegensatz zu einem, der ständig Stärke demonstriert.

Quelle: Brown, B. (2019). Dare to Lead: Brave Work. Tough Conversations. Whole Hearts. Random House.

Verletzlichkeit als Katalysator für Vertrauen

Das Zeigen von Verletzlichkeit kann als Einladung für andere verstanden werden, sich ebenfalls zu öffnen und ehrlich zu sein. In einem solchen Umfeld können Mitarbeiter ihre Ängste, Hoffnungen und Ideen teilen, ohne Angst vor Vergeltung oder Missbilligung. Dies schafft ein Umfeld von psychologischer Sicherheit, welches essentiell für Innovation, Zusammenarbeit und Kreativität ist.

Die Vorteile verletzlicher Führung

  1. Tiefere Verbindungen: Verletzlichkeit ermöglicht es Menschen, auf einer tieferen, menschlicheren Ebene zu verbinden.
  2. Fehlerkultur: Es schafft eine Umgebung, in der Fehler nicht bestraft, sondern als Lernchancen betrachtet werden.
  3. Stärkeres Engagement: Mitarbeiter fühlen sich wertgeschätzt und gehört, was zu erhöhtem Engagement und Loyalität führt.

Quelle: Edmondson, A. (2018). The Fearless Organization: Creating Psychological Safety in the Workplace for Learning, Innovation, and Growth. John Wiley & Sons.

Key Message - das nehmen wir mit:

Verletzlichkeit ist nicht Schwäche; es ist der Mut, authentisch zu sein. In der Führung kann diese Form der Offenheit das Tor zu tieferem Vertrauen, stärkeren Verbindungen und einer leistungsfähigeren Organisation öffnen. In einer Welt, die oft Perfektion fordert, ist es die Verletzlichkeit, die uns wirklich verbindet.

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